Krolow

Krolow
Krolow
 
[-lo], Karl, Schriftsteller, * Hannover 11. 3. 1915, ✝ Darmstadt 21. 6. 1999; studierte 1935-42 in Göttingen und Breslau Germanistik, Romanistik, Philosophie und Kunstgeschichte, seither freier Schriftsteller, lebte seit 1956 in Darmstadt. Er gehört zu den bedeutendsten deutschen Lyrikern dieses Jahrhunderts. Krolows erste, in strengen Rhythmen und meist liedhaften Strophen gebaute Gedichte (»Heimsuchung«, 1948; »Die Zeichen der Welt«, 1952) stehen noch unter dem Einfluss der modern-magischen Naturlyrik von W. Lehmann, O. Loerke und Elisabeth Langgässer. Später wird der Einfluss der französischen und spanischen Moderne deutlich, das Stimmungshafte weicht der Reflexion, der oft epigrammatischen Präzision, auch dem Sprachexperiment. Auffallend sind seit Ende der 70er-Jahre die autobiographischen Elemente in Lyrik und Prosastudien (»Im Gehen«, 1981), aber auch im erzählerischen Werk (»Das andere Leben«, 1979; »Melanie. Geschichte eines Namens«, 1983). Charakteristisch sind hier die treffende Bildhaftigkeit und die disziplinierte Sprachform. Krolow war auch Übersetzer und Nachdichter französischer und spanischer Lyrik, Essayist (»Schattengefecht« 1964; »Ein Gedicht entsteht«, 1973), Herausgeber und Literaturkritiker. 1956 erhielt er den Georg-Büchner-Preis.
 
Weitere Werke: Lyrik: Wind und Zeit (1954); Tage und Nächte (1956); Unsichtbare Hände (1962); Landschaft für mich (1966); Zeitvergehen (1972); Herbstsonette mit Hegel (1981); Schönen Dank und vorüber (1984); Als es soweit war (1988); Ich höre mich sagen (1992); Die zweite Zeit (1995).
 
Prosa: Poetisches Tagebuch (1966); Minuten-Aufzeichnungen (1968); Nacht-Leben oder Geschonte Kindheit (1985); In Kupfer gestochen. Observationen (1987).
 
Ausgaben: Gesammelte Gedichte, 3 Bände (1-21985); Etwas brennt. Gesammelte Prosa (1994); Die Handvoll Sand. Gedichte aus dem Nachlaß (2001); Im Diesseits verschwinden. Gedichte aus dem Nachlaß (2002).
 
 
R. Paulus: Lyrik u. Poetik K. K.s 1940-70 (1980);
 R. Paulus: u. G. Kolter: Der Lyriker K. K. (1983);
 
K. K., hg. v. H. L. Arnold (1983);
 J. H. Pee: K. K. u. die lyr. Tradition (1991).

Universal-Lexikon. 2012.

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